Im Folgenden finden Sie exemplarisch „Schnupperberichte“, in denen Schülerinnen und Schüler der 3. Stufe der Oberschule Triesen über ihre Erfahrungen in der Praxis berichten:
Gärtner
Ich entschied mich für das Schnuppern als Gärtner, nachdem ich auf Berufsberatung.ch Videos zu verschiedenen Berufen angesehen hatte und dieser mich besonders ansprach. Mein Schnuppererlebnis bei Willi Gartenbau in Balzers gefiel mir sehr gut, obwohl es auch sehr anstrengend war. Entsprechend erschöpft war ich am Abend.
Am ersten Morgen besprachen wir im Team, welche Aufgaben für den Tag geplant waren. Ich durfte gleich mit einem Minibagger ein 6 Meter mal 6 Meter großes Feld einen halben Meter tief ausheben, was mir gut gelang. Anschließend füllten wir es mit Kies wieder auf. Dabei musste ich Schubkarren voller Kies holen und ihn dann in die Grube kippen, während andere Mitarbeiter ihn verteilten.
Am zweiten Morgen trafen wir uns wieder um 06:45 Uhr im Magazin, und ich half beim Jäten im Garten. Obwohl diese Aufgabe etwas lockerer war, machte sie nicht so viel Spaß wie die Arbeit auf dem Bau, da ich nur auf dem regennassen Boden saß und jäten musste. Das war mühsam und langweilig.
Am Nachmittag war das Wetter wieder freundlicher und ich sammelte die Äste, die auf den Boden gefallen waren, auf und warf sie in einen Anhänger.
Am ersten Tag arbeiteten wir daran, eine neue schöne Gartenanlage zu gestalten, und am folgenden Tag kümmerten wir uns um Instandhaltungsaufgaben in einem älteren Garten. Dabei fand ich die Gartenarbeiter, mit denen ich am ersten Tag arbeitete, netter als diejenigen am zweiten Tag.
Ein Gärtner bemerkte sogar, dass er noch nie einen so guten „Schnupperlehrling“ betreut habe, und der Chef lobte mich ebenfalls.
(Dario Nigg, 3c)
Fachmann Betreuung
Ich meldete mich als Fachmann Betreuung im Kindergarten St. Wolfgang in Triesen zum Schnuppern an.
Die Kinder waren begeistert, einen Gast im Kindergarten zu haben.
Zu Beginn durfte ich mit einem Kind Puzzles lösen. Anschliessend spielte ich mit den Jungs in der Bauecke, während die Mädchen mit den Bügelperlen beschäftigt waren. Die Jungs hatten viel Spaß beim Spielen mit Lego und Kapla und „arbeiteten“ gerne mit mir zusammen. Ich konnte ihnen auch beim Basteln des Muttertagsgeschenks helfen.
Besonders schön fand ich, dass sich alle Kinder mir gegenüber geöffnet haben. Wir spielten gemeinsam mit Kapla, Magneten und vielem mehr. In der Pause gingen wir nach draußen, um Fußball zu spielen und eine kleine Zwischenmahlzeit zu uns zu nehmen.
Nach der Pause kam Verena von der Musikschule und spielte Gitarre, während die Kinder sangen und
tanzten.
Am Nachmittag wechselte ich in eine andere Gruppe mit anderen Kindern. Sie beschäftigten sich gerade mit dem Thema Glück - was sie glücklich macht, Glücksbringer, usw. Dazu arbeiteten sie mit dem iPad. Zunächst sollten sie in Zweiergruppen einen Glücksbringer zeichnen, wie zum Beispiel ein Glücksschwein oder ein Kleeblatt. Anschließend fotografierten sie diese Zeichnungen, fügten mit einer App einen Mund hinzu und sagten ein paar Sätze zu dem Objekt. Es sah am Ende so aus, als würde das Objekt sprechen.
Nach dieser Aufgabe mussten die Kinder alles aufräumen, da sie am nächsten Tag einen Waldtag hatten. Am folgenden Tag war ich wieder in der anderen Gruppe. Franziska brachte ein Geburtstagsfrühstück mit, da sie am nächsten Tag Geburtstag hatte und mit den Kindern feiern wollte. Sie brachte Obst, Chips, Muffins, Getränke und vieles mehr mit. Ich durfte beim Schneiden des Obstes helfen, was den Kindern große Freude bereitete.
Nach dem Essen spielten die Kinder weiter, während ich Franziska beim Putzen und Aufräumen half. Danach gingen alle Kinder nach Hause.
Ich fand diese Schnuppertage super, denn ich mag Kinder und ich finde es grossartig, mit ihnen zusammen zu sein.
(Joele Urso, 3c)
Metallbauer
Ich absolvierte als Metallbauer bei Andreas Frick Metallbau in Balzers das Schnuppern, weil ein Freund von mir dort arbeitete und gesagt hatte, dass es ein interessanter Beruf sei und ich ihn mir anschauen sollte.
Am Donnerstagmorgen ging ich um 6:40 Uhr zu meinem Freund Michael, weil er dort arbeitete, und fuhr dann mit ihm in die Firma. Um 7:00 Uhr kam dann der Lehrlingsbetreuer und sagte mir, was ich an den 2 Tagen machen würde. Ich bekam dann eine Führung durch die Firma und mir wurden alle Maschinen erklärt.
Als die Führung durch die Firma beendet war, mussten wir dann eine Befestigung für die Treppengeländer in genau 90° biegen. Als wir mit dieser Aufgabe fertig waren, bekamen wir den Auftrag für einen Wohnblock, 48 Parkplatzschilder an die Ständer zu nieten. Bei diesem Auftrag mussten wir ganz besonders aufpassen, dass wir nichts zerkratzten, weil der Ständer aus Chromstahl bestand und dieser sehr leicht verkratzte. Nachdem wir mit diesem Auftrag fertig waren, war schon Mittagspause.
Nach dem Essen hatte ich einen Auftrag allein - ich musste einen Schlüssel aus einer Chromstahlplatte aufzeichnen, herausschneiden, feilen, bohren und polieren. Die Aufgabe war sehr anspruchsvoll und ich musste es ein zweites Mal versuchen, weil ich beim ersten Versuch falsch geschnitten hatte. Am Tag 2 machte ich den Schlüssel dann fertig.
Als Nächstes hatte ich den Auftrag, mit meinem Freund Michael Halter für einen großen Blumentopf zu schneiden, zu biegen und anzuschweißen. Diese Arbeit gefiel mir sehr gut, weil ich das Schweißen neu kennenlernen durfte und gut darin war. Auch das Schneiden und Biegen des Chromstahls gefiel mir gut, weil ich auch an den großen Maschinen arbeiten durfte und ich die Arbeit mit Chromstahl sehr gerne machte.
Anschliessend half ich dem Ausbildner die Blumentöpfe mit einem Gabelstapler auf den LKW zu laden. Ich durfte auch einmal mit dem Gabelstapler fahren und es war sehr cool.
Mir hatte der Beruf als Metallbauer sehr gut gefallen, weil ich die Arbeit mit Metall gerne mag und es auch ein abwechslungsreicher Beruf ist.
(Felix Weidmann, 3c)
Hotelfachfrau
Ich war als Fachfrau im Restaurant in Gams tätig. Als ich ankam, wurde ich sehr nett begrüsst. Nachher wurden mir alle Regeln erklärt und wie man die Kasse bedient. Es waren viele Gäste da und es war ein wenig stressig. Am Nachmittag durfte ich in die Küche, aber die Chefin und ich gingen ziemlich schnell raus, da es sehr heiß war.
Mir wurden verschiedene Aufgaben gezeigt. Die Beste war für mich, den Kaffee zuzubereiten, da die Kaffeemaschine so groß war und es Spaß machte, sie zu bedienen. Wenn ein Gast zum Beispiel eine Cola bestellte, musste ich die Cola normal einschenken und dann zur Kasse gehen und es dort aufschreiben, zusammen mit der Tischnummer, damit wir wussten, wer das bestellt hatte. Ich fand es sehr spannend, da ich das noch nie gemacht hatte, und das Personal war auch sehr nett.
Alles in allem war das Schnuppern gut: Ich bekam 30 Franken Trinkgeld, was ich sehr cool fand.
Was ich nicht so gut fand, war, dass ich die ganzen zwei Tage nur stehen musste, ausser in den Pausen. Das war anstrengend und am Abend war ich sehr müde.
(Lorena Alavanja, 3c)
MPA
Ich schnupperte als Medizinische Praxisassistentin in Schaan, weil meine Mutter dort arbeitete.
Eine Aufgabe, die ich hatte, war das Anfertigen von Ultraschallbildern von der Hüfte. Dort musste ich das Datum, an dem der Ultraschall gemacht wurde, aufschreiben sowie den Namen des Kindes. Das konnte ich über den ganzen Tag machen. Später, als die Patienten kamen, durfte ich sie in das Zimmer begleiten und nach ihrer Untersuchung das Zimmer aufräumen. Ich durfte auch am Computer arbeiten und nachschauen, aus welchem Grund die Kinder kamen. Dazu trug ich in den Terminplan ein, ob die Kinder gekommen sind oder nicht, oder ob sie möglicherweise verspätet waren.
Wenn ich nichts zu tun hatte, durfte ich bei meiner Mutter den Blutzucker messen. Sie erklärte mir alles und dann habe ich es selbst ausprobiert. Eine weitere Aufgabe war das Schreddern“ von Patientenblättern. Auf den Blättern standen persönliche Daten, und es ist wichtig, sie zu schreddern, anstatt sie einfach in den normalen Papiermüll zu werfen, da dort Leute die Daten wieder herausnehmen könnten.
Das waren zwei interessante Tage – ich durfte neue Erfahrungen machen, was immer toll ist.
(Lara Büchel, 3c)
Fachfrau Gesundheit
Ich wählte das Schnuppern als Fachfrau Gesundheit im LAK-Eschen.
Am Morgen gaben mir die Betreuer graue Hosen und ein blaues LAK-T-Shirt. Ich durfte die Bettwäsche für alte Menschen wechseln und ihnen helfen, aus dem Bett zu kommen. Ich brachte auch manchen alten Menschen das Essen ins Zimmer.
Am Freitag musste ich erst um 10 Uhr dort sein. Eine Frau weinte. Sie sagte immer wieder, dass sie nach Hause wollte, aber sie konnte nicht einmal ohne Lift aus dem Bett kommen. Wir mussten auf sie aufpassen.
Das Schnuppern machte mir sehr viel Spass, auch wenn es ein bisschen schwer war, mit alten Menschen zu arbeiten. Einige waren aggressiv. Sie wollten nicht einmal ihre Medikamente nehmen.
Trotz diesen Umständen bemerkte ich in diesen zwei Tagen, dass mir die Arbeit in diesem Bereich sehr gefällt.
(Cansel Tedik, 3c)